Recycelt, regional, wasserfrei
Was in der Green Beauty 2021 wichtig wird
Die Marktanalysten von Mintel haben die fünf wichtigsten Nachhaltigkeits-Trends in der Gesichtspflege für das Jahr 2021 vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Formulierungen für die sogenannte „Green Beauty“. So sieht Mintel für Recycling- und Upcycling-Innovationen gute Chancen bei den Verbrauchern. Die Verwendung von organischen Abfällen sei nicht nur umwelt-, sondern potenziell auch kostenschonend, womit sich für Kosmetikunternehmen eine Win-Win-Situation ergäbe, so die Marktforscher. Als Beispiel nennt Mintel ein Hautpflegeöl des US-amerikanischen Herstellers Point68, welches zu 20 Prozent aus Larvenöl der Schwarzen Soldatenfliege besteht. Diese zähle zu den nährstoffreichsten Futterinsekten und ernähre sich hauptsächlich aus organischen Abfällen, heißt es weiter.
Regionale Nähe
Einen weiteren Trend sehen die Analysten im Einsatz natürlicher Inhaltsstoffe aus der Region. So gebe ein Drittel der Deutschen an, Kosmetika mit lokal bezogenen Inhaltsstoffen aus ihrer Region zu bevorzugen. Auch hierfür gibt es bereits Beispiele wie der All Purpose Balm des britischen Unternehmens Montamonta x London Honex Co. Er wird laut Mintel aus Bienenwachs hergestellt, der einem städtischen Bienenvolk entstammt.
Mintels Globale Neuproduktdatenbank (GNPD) weist den dritten Trend aus. Im Jahr 2019 entfielen hier knapp die Hälfte aller neu auf den Markt gebrachten wasserfreien Kosmetika auf die Hautpflege-Kategorie. Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt sei hier ein Vorteil, dass sich „Waterless Beauty“ teils preiswerter herstellen lasse als reguläre Produkte auf Wasserbasis. Zudem könne die Eliminierung oder Reduktion des Wasseranteils zur Stabilität der Inhaltsstoffe beitragen.
Ganzheitliche Betrachtung
Schließlich sieht Mintel auch in der Verpackung sowie in der Lieferkette Nachhaltigkeitsansätze, die 2021 wichtig werden. Zum einen lägen nachfüllbare Verpackungen im Trend, da sie den Anwendern auch einen zusätzlichen Mehrwert bieten könnten. Zum anderen verfolgten vor allem Indie-Brands mit der Betrachtung der gesamten Lieferkette einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduktion der CO2-Emissionen und damit zum Erreichen der Karbonneutralität. Ein Beispiel sei die australische Marke Sukin, welche laut Mintel von der Herstellung bis zum Transport wie auch dem Elektrizitätsverbrauch ihrer Büroräume dank Klimakompensation karbonneutral sei.
Quelle: Mintel, Foto: Adobe Stock/ Mara Zemgaliete