Nachhaltiger schäumen
Unilever investiert in die Entwicklung einer Palmöl-Alternative
Unilever und das US-amerikanische Biotechnologie-Unternehmen Genomatica (Geno) haben eine Initiative zur Entwicklung einer Palmöl-Alternative gestartet. Mithilfe von Biotechnologie wollen sie einen alternativen, pflanzlichen Inhaltsstoff entwickeln, der anschließend skaliert und kommerzialisiert werden soll. Gemeinsam investieren die Partner dafür eigenen Angaben zufolge 120 Millionen US-Dollar. Weitere Investoren sollen sich der Initiative anschließen wollen, heißt es weiter.
Den CO2-Fußabdruck halbieren
Palmöl wird zur Herstellung von Tensiden genutzt. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil in Reinigungs- und Pflegeprodukten, um Schaum zu bilden und Schmutz zu lösen. Derzeit gibt es nur wenige alternative Quellen zu Palmöl oder anderen fossilen Stoffen, die in großem Maßstab verarbeitet werden können. Unilever sieht in einem neu entwickelten Inhaltsstoff das Potenzial, Lieferketten zu stärken, indem dies kostengünstige Alternativen schafft und die Abhängigkeit von einer kleinen Anzahl von volatilen Rohstoffen verringert. Erste Schätzungen haben demnach gezeigt, dass Unternehmen mit einem alternativen pflanzlichen Rohstoff den CO2-Fußabdruck von Palmöl um bis zu 50 Prozent reduzieren könnten.
Tenside mit Hilfe von Zucker
Geno beginnt den Unternehmen zufolge bereits damit, den Prozess für seine Technologie zur Herstellung des exklusiven Inhaltsstoffs zu erweitern. Der Hersteller hat einen Fermentationsprozess etabliert, der mit Hilfe von Zucker Mikroorganismen in einen Inhaltsstoff umwandelt, der zur Herstellung von Tensiden benötigt wird.
Für Unilever, der als einer der weltweit größten Seifen- und Waschmittelhersteller gilt, ist dies laut eigenen Angaben die bisher größte Investition in biotechnologische Alternativen zu Palmöl. Der Konzern hat sich verpflichtet, bis 2023 eine entwaldungsfreie Lieferkette für Palmöl sicherzustellen.
Quelle: Unilever