Premium vs. Eigenmarke
Neue Herausforderungen für die Kommunikation von Marken-Make-up
Neue Zahlen der Marktforschungsagentur Mintel belegen, dass die Zeiten knapper Verbraucherkassen herausfordernd für Markenartikler werden. Mit 74 Prozent gaben rund drei Viertel aller im Rahmen einer US-Studie Befragten an, dass kostengünstigere Makeup-Produkte ihrer Meinung nach genauso gut sind wie Premiumartikel. Dennoch: Gleichzeitig sagten von dieser Gruppe 41 Prozent, dass sie Markenprodukte für ihr Make-up bevorzugen, ganz gleich, wie viel sie kosten.
Wachstum des Make-up-Markts könnte an Fahrt verlieren
Für die Berater sind diese Zahlen ein Beleg dafür, dass für Verbraucher künftig der Wert eines Produktes ein wichtiges Kriterium ihrer Kaufentscheidung darstellt. Auch wenn der US-Markt für dekorative Kosmetik bis 2028 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 9 Prozent erzielen soll, geht Mintel davon aus, dass das Wachstum an Fahrt verlieren wird. Zum einen, weil Studien zufolge günstigere Produktalternativen verstärkt in den Fokus rücken, zum anderen, weil Homeoffice eine bedeutendere Rolle einnehmen wird. Zudem gehen die Analysten davon aus, dass der Make-up-Sektor verstärkt Konkurrenz von Nachbarkategorien wie Hautpflege oder Nahrungsergänzungsmittel erhalten wird.
Neue Zielgruppe: Männer zwischen 18 und 44
Die Zahlen, die das belegen sollen: 35 Prozent der Anwender tragen weniger Make-up auf als noch ein Jahr zuvor. 37 Prozent tun das, weil sie seltener außer Haus unterwegs sind, 32 Prozent, weil ihr Interesse schlichtweg nachgelassen hat. All dies betrifft laut Mintel in erster Linie Frauen über 55. Jüngere Frauen zwischen 18 und 34 haben hingegen häufig (42 Prozent) Bedenken wegen der Gesundheit ihrer Haut. Es scheint sich jedoch eine neue Zielgruppe dem Markt zu öffnen: 43 Prozent der Männer zwischen 18 und 44 gaben an, mehr Make-up als noch vor einem Jahr zu benutzen. Als wichtigsten Grund dafür nennen sie – mit 41 Prozent zu 22 Prozent nahezu doppelt so oft –, damit entspannen zu wollen. Mintel empfiehlt daher Marken, in der Ansprache dieser Zielgruppe neben äußeren auch die inneren Effekte solcher Produkte hervorzuheben.
Quelle: Mintel